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Jokkmokk, Schwedisch Lappland

Mitten in Schwedens Teil von Lappland, einer der schönsten Regionen Skandinaviens, ein paar Kilometer nördlich des Polarkreises, befindet sich Jokkmokk, die Hauptstadt der samischen Kultur. Auf einer Fläche von Rheinland-Pfalz leben ungefähr 6.000 Einwohner, 3.400 allein schon im Ort.

Die erste Bebauung geht auf das Jahr 1602 zurück. Der damalige König Karl IX, beschloss, einige Markt- und Kirchenplätze zu errichten, um die sehr verstreut lebenden Ureinwohner Lapplands, die Samen, in den Handel und die damit einhergehende Steuereintreibung zu integrieren. Außerdem sollte die Missionierung des Nordens so leichter fallen. 1605 wurde zum ersten Mal der Winterjahrmarkt in Jokkmokk abgehalten. Seitdem findet er jedes Jahr am ersten Donnerstag, Freitag und Samstag des Februars statt. Auch heutzutage kommen dort Samen aus ganz Lappland zusammen und bieten ihre Waren feil. Sehr zu empfehlen sind auch die beiden Kirchen des Ortes. Da wäre zum einen die "Alte Kirche" aus dem Jahre 1753, die leider 1972 vollständig nieder brannte und vier Jahre später neu eingeweiht wurde. Kurioserweise ist sie somit jünger als die "Neue Kirche", welche 1880 erbaut wurde. Der Name hat sich allerdings erhalten und auch sonst sind beide architektonisch wunderschön und definitiv einen Besuch wert.

Wer etwas über die Kultur und die Geschichte der Samen lernen möchte, der sollte einen Besuch im Ajjte-Museum nicht versäumen. Für einen moderaten Preis bekommt man eine sehr anschauliche und vielfältige Ausstellung, bei der es viel zu erleben, auszuprobieren und zu sehen gibt. Leider ist das Museum sehr auf Einheimische und schwedische Besucher ausgelegt. Man bekommt zwar ein deutsches Heft und kann dort alles nachlesen, den richtigen Text zum richtigen Ausstellungsstück zu finden ist gar nicht so leicht. Das hätte man besser lösen können. Immerhin gibt es im Museumsrestaurant kulinarische Spezialitäten der Samikultur. In der Eintrittskarte des Museums enthalten ist auch ein Besuch im botanischen Garten Jokkmokks: dem Fjällträdgård. Gezeigt werden hier einheimische Pflanzen, deren Eigenschaften auf Schildern erklärt werden.

Laponia und Kvikkjokk

Die Hauptattraktion der Region ist allerdings das Weltkulturerbe Laponia, mit seinen 4 Nationalparks Sarek, Padjelanta, Stora Sjöfallet und Muddus. Damit ist Laponia Europas größtes Naturschutzgebiet und definitiv eine der schönsten Landschaften der schwedischen Bergwelt. Für ausgedehnte Wanderungen aller Schwierigkeitsgrade eignet sich vor allem der Nordwesten der Region, welcher in die Gebirgsregion an der Grenze zu Norwegen führt. Ausgangs- oder Endpunkt der Wanderungen ist dabei das 120km von Jokkmokk entfernte Kvikkjokk. Der Ort liegt am Ostrand des schwedischen Fjälls, am Delta des Tarraälven, der sich dort mit dem Kamajokk vereint. Der Wasserfall an dieser Stelle ist auch sehr schön und ist definitiv einen Abstecher wert, zumal er vom Parkplatz nur knapp 50-100m entfernt ist. Die richtig Abenteuerlustigen können hier auf den Fernwanderwegen ihre langen Touren durch die Berge Schwedens unternehmen, doch auch für Urlauber und Wanderer mit weniger Zeit oder weniger Fitness, bietet das Umland Kvikkjokks ansprechende Tagestouren, die auf jeden Geschmack zugeschnitten werden können. Eins ist jedoch sicher: ob sie nun die Wanderwege zu den Gipfeln der umliegenden Bergen Prinskullen, Nammatj, Sjnjerak, Vallespiken oder sogar den Königsweg Kungsleden erklimmen, die Aussicht ist immer famos und jede Anstrengung wert.

Wassersportfreunde können sich auch an der Fjällstation ein Kanu ausleihen und übers Delta bis in den "Badesee" Kvikkjokks padeln. Dieser erreicht allerdings nur in der entsprechenden Jahreszeit und bei entsprechender Witterung wirklich angenehme Temperaturen.